1892
Im Sommer gründeten mehrere Lokstedter unter Federführung von Karl Klämbt den Turnverein Lokstedt. Die Vereinsgründung findet großes Echo und durch den Verkauf von sog. Bons werden die ersten Sportgeräte erworben. Die erste Turnheimat des Vereins ist der Lindenpark am Siemersplatz mit einer Männerriege, einer Knaben- und Mädchengruppe.
1900
Es wird eine erste Frauenabteilung eingerichtet
1909
Wird der Wunsch nach einer eigenen Vereinshalle immer dichter. Die Öffentlichkeit wird zur Unterstützung aufgerufen.
1910
Im April wird Lokstedt von einer Reihe von Bränden heimgesucht. Auch die reetdachgedeckte Gaststätte mit dem Tanz- und Turnsaal ist betroffen. Der Turnsaal wurde glücklicherweise verschont, doch der Brand vernichtete das komplette Archiv des Turnvereins. Der Verein gibt sich eine Satzung, weil der Erwerb des Grundstückes „Im Döhrn“ eine rechtliche Basis erfordert. Der Eintrag in Vereinsregister Altona erfolgt am 10.September. Der Vorsitzende heißt „Vereinsführer“ und die weiteren Mitglieder bilden den „Turnrat“.
1911
Am 11. Juni ist es geschafft: der Turnverein Lokstedt ist stolzer Besitzer einer eigenen Halle auf eigenem Grund und Boden. Das Ereignis wird unter Mitwirkung vieler umliegender Vereine und der Lokstedter Bevölkerung mit einem großen Fest gefeiert. Die Volksschule freut sich, den Schülern endlich Turnunterricht bieten zu können. Die Mitgliederzahl steigt stetig. Das Vereinsleben blüht.
1914
Der Ausbruch des 1.Weltkrieges bringt dem Verein fast den Ruin: viele Mitglieder werden eingezogen, die alleinstehenden Frauen können die Beiträge einfach nicht mehr bezahlen und 14 Turner kommen nicht mehr aus dem Feld zurück.
1918
Nach Kriegsende erholt sich das Turnleben wieder. Die Mitgliederzahlen übersteigen sogar das Vorkriegsniveau.
1924
6.889 Mitglieder nehmen an den regelmäßigen Turneinheiten, den Veranstaltungen und Feiern teil.
1930
Ende des Jahres hat der Verein 324 Mitglieder und schließt die Bücher mit 324,11 RM ab. „Dank der zielbewussten Sparsamkeit des Vereins ist es gelungen, 2.850,00 RM der Hypothek für das Grundstück abzubezahlen. Den Rest von 650,00 RM will man im Folgejahr tilgen.
1933
Die Machtergreifung Hitlers findet in den Annalen keine Erwähnung, doch beginnt sich die zunehmende Bedeutung der Wehrertüchtigung auch auf den TVL auszuwirken.
1938
Die Gemeinde Lokstedt wird durch das Groß-Hamburg-Gesetz aus dem holsteinischen Kreis Pinneberg ausgegliedert und der Stadt Hamburg einverleibt.
1943
Die eigene Turnhalle, der ganze Stolz des Vereins, wird bei Bombenangriffen getroffen und geht in Flammen auf. Alle Dokumente und Andenken werden vernichtet.
1945
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches beginnt allmählich auch der Sportbetrieb wieder auf dem Turnplatz. Man spielt Ball, macht Freiübungen, Badeausflüge und wandert.
1949
Die Hallenruine wird entrümpelt und der Beschluss steht, dass die Halle wieder aufgebaut wird.
1950
Trotz aller finanzieller Hürden ist es gelungen, die Halle wieder notdürftig aufzubauen und im April wieder in Betrieb zu nehmen. Allerdings gibt es als Untergrund lediglich einen Lehmstampfboden und die Anschaffung eines Holzbodens wird vordringlichste Priorität.
1957
Die Schule Döhrnstraße kann endlich eine eigene Turnhalle bauen und stellt diese auch dem Turnbetrieb des TVL zur Verfügung. Die eigene Halle wird an den NDR als Requisitenlager vermietet.
1967
Der TVL feiert sein 75-jähriges Bestehen mit einem großen Sportfest. 3.700,00 DM sind auf dem Konto angespart, um den Hallenneubau zu starten.
1971
Am 1. Oktober wird die neue Halle mit einer Festwoche eingeweiht und die Hausmeisterwohnung bezugsfertig übergeben.
1973
Das 1.000ste Mitglied wird im Verein begrüßt.
1987
Die Tischtennismannschaft wird erstmals Hamburger Meister.
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2015
Die außerordentliche Mitgliederversammlung beschließt die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von bis zu 340.000,00 Euro zur Finanzierung einer Gymnastikhalle.